Manuelle Lymphdrainage

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Wer eine solche Lymphdrainage benötigt, dessen Gefäßsystem weist an der betroffenen Stelle nur noch eine eingeschränkte Pumpfunktion auf. Denn entweder muss der Körper seine Transportleistung bei lymphpflichtiger Last erhöhen und hat ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Reserven mehr, so dass im Gewebe mehr Flüssigkeit zurückbleibt und es auf lange Sicht zu einer Schädigung des umliegenden Gewebes kommt, oder die Lymphlast ist bereits aufgrund von Entfernungen oder Fehlbildungen der Lymphknoten zu hoch. So entstehen in beiden Fällen Ödeme. Deshalb kann die Drainage beim richtigen Fluss unterstützen. Denn das geschwollene Gewebe muss entstaut werden. Häufig sind Arme oder Beine geschwollen. Müssen Narben behandelt werden, sollen diese mit Hilfe der Lymphdrainage verschoben werden.

Anwendungsbereiche

Vordergründig wird eine Lymphdrainage bei einer postoperativen Schwellung, bei einer chronisch-venösen Insuffienz, die oft an Krampfadern erkannt werden kann, oder bei einem chronischen Lymphödem durchgeführt. Ist der Patient von einer chronischen Polyarthritis betroffen oder hat Schwellungen, die von einem Schlaganfall verursacht worden sind, kann die Lymphdrainage ebenfalls hilfreich für den Betroffenen sein. Sie wird also nicht nur bei Wasseransammlungen in den Beinen verschrieben. Ebenso kann sie bei Migräne, nach Sportverletzungen oder bei Krebserkrankungen eingesetzt werden. Auch im Zuge einer Schwangerschaft entstehen gelegentlich Ödeme. Eine Lymphdrainage kann die werdende Mutter entlasten. Bei Herzschwäche, besonders niedrigem Blutdruck, unklaren Hautveränderungen, einer Schilddrüsenüberfunktion, bösartigen Tumoren oder einer tiefen Thrombose der Beinvenen muss auf eine Lymphdrainage verzichtet werden.

Behandlungsformen

Um eine effektive Wirkung zu erzielen, gibt es vier Grundgriffe, die bei der manuellen Lymphdrainage angewandt werden. Dazu gehören der stehende Kreis, der Drehgriff, der Schöpfgriff und der Pumpgriff. Im Anschluss an die Behandlung wickelt man den betroffenen Körperteil ein, damit sich das Ödem nicht wieder ausbilden kann. Erfolgt die Lymphdrainage in der Kopf-Hals-Region, beginnt diese Basistherapie an den Schultern oder am Hals. Die anschließende Gesichtslymphdrainage führt häufig zu einem entspannten Gefühl beim Patienten. Im Einzelnen werden dann die Augen, der Kiefer, die Stirn und die Nase behandelt. Wenn eine Lymphdrainage an den Extremitäten benötigt wird, beginnt diese grundsätzlich immer mit der Basistherapie am Hals und wird von dort aus in die betroffene Körperregion ausgeweitet.

Tipps für das Verhalten nach einer Lymphdrainage

Die Kleidung, Schuhe, Uhren sowie Schmuck sollten nicht zu eng anliegen, um den Lymphabfluss nicht zu erschweren. Das Ausüben von Leistungssport oder anstrengenden Tätigkeiten wäre jetzt eher kontraproduktiv. Stattdessen empfiehlt es sich, leichte Einheiten wie Schwimmen oder Spazierengehen auszuwählen. Für einen optimalen Lymphabfluss trägt regelmäßiges Hochlegen der Beine bei. Nichtsdestotrotz ist es sehr wichtig, sich ausreichend zu bewegen, um den Lymphabfluss anzuregen.