Elektrotheapie

Elektro_therapie_Dieter-Belz

Mit Hilfe dieser Therapie sollen die Muskulatur gelockert, Schmerzen reduziert, die Durchblutung gefördert und der Heilungsprozess vorangetrieben werden. Außerdem werden sowohl die Haut als auch die tieferen Gewebeschichten erwärmt, was sich wiederum positiv auf das gesamtheitliche Körperbefinden auswirkt. Der Stoffwechsel wird ebenfalls angeregt und letztlich dient die Methode auch als stimulierende Unterstützung bei Lähmungen.

Anwendungsbereiche

Wenn der Bewegungsapparat gestört ist oder das Gewebe von Durchblutungsstörungen geprägt ist, kann die Therapie zu einem verbesserten Zustand verhelfen. Gleiches gilt für Beschädigungen des peripheren Nervensystems, entzündliche chronische Prozesse, Muskelschmerzsyndrome oder Inkontinenz, die von einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur verursacht wird. Auf keinen Fall wird die Therapie in der Nähe des Herzens stattfinden. Menschen mit Herzschrittmachern sollten ohnehin gänzlich darauf verzichten. Ebenso wenig ist sie geeignet, wenn sich irgendwelche metallischen Gegenstände beispielsweise in Form von Implantaten im Körper befinden. Auch auf offene Wunden oder entzündete Stellen dürfen keine Elektroden geklebt werden. Wer sich in einer Frühschwangerschaft befindet, würde außerdem bei einer derartigen Therapie Gefahr laufen, Missbildungen des Kindes oder einen Schwangerschaftsabbruch zu fördern.

Behandlungsformen

Unabhängig von der Form wird im Vorfeld ein Gespräch mit dem Patienten durchgeführt, bei welchem er über mögliche Nebenwirkungen informiert wird. Danach werden zwei Elektroden an der Haut des Betroffenen angebracht. Durch die eine Elektrode kommt der Strom, durch die andere wird der Stromkreis geschlossen. Die Elektroden kleben von selbst oder werden mit Klettverschlussbändern oder einem Gummilochband versehen, wobei sie mit Stromkabeln verbunden sind. Der Patient wird nicht alleine gelassen, damit gegebenenfalls interveniert werden kann. Gegen Ende kommt es zu einer Reduzierung der Stromstärke, bevor die Kabel gelöst werden und das Gerät ausgeschaltet wird. Danach ist eine Überprüfung notwendig, ob es zu Veränderungen der Haut gekommen ist. Insgesamt wird gründlich darauf geachtet, dass möglichst wenig Strom benötigt wird, bis eine Muskelaktion ausgelöst werden kann. Denn auf diese Art und Weise wird die Wahrscheinlichkeit einer Nervenschädigung wesentlich geringer.

Hinweise

Idealerweise reibt der Patient die Haut nach der Behandlung mit einer unparfümierten Creme ein, um einer Austrocknung entgegenzuwirken. Wenn die Therapie im Rahmen einer Schmerzbehandlung angesetzt war, sollte nach zehn Sitzungen eine Pause eingelegt werden, die mindestens zwei Wochen andauert.